DXF (Drawing Exchange Format)
DXF (Drawing Exchange Format)
Was ist eine DXF-Datei?
DXF steht für Drawing Exchange Format und wurde ursprünglich von Autodesk entwickelt – dem Hersteller von AutoCAD. Es ist ein offenes Austauschformat für 2D- und 3D-Zeichnungen. Das Ziel war, dass auch andere CAD- und CNC-Programme Dateien verstehen können, die ursprünglich in AutoCAD erstellt wurden.
Eine DXF-Datei beschreibt Linien, Kreise, Polygone, Texte und Layer in reinem Text oder Binärformat. Sie ist also eine Art universelle „Bauplan-Datei“ – verständlich für viele Programme aus dem Bereich Technisches Zeichnen, Lasergravur oder Fräsen.
Warum ist DXF so wichtig für Laser, CNC & Co.?
- Präzision: DXF-Dateien enthalten exakte Koordinaten – kein Pixelraster, sondern mathematisch definierte Linien und Bögen. Das ist entscheidend für Laserschneiden, Gravieren oder CNC-Fräsen.
- Kompatibilität: Fast alle Programme wie LightBurn, LaserGRBL, CorelDRAW, Fusion 360, Inkscape oder SolidWorks können DXF-Dateien importieren oder exportieren.
- Einheitlichkeit: DXF ist seit den 1980er Jahren ein Quasi-Standard für den Datenaustausch zwischen CAD-Systemen.
- Offenheit: Im Gegensatz zu DWG (proprietär) ist DXF dokumentiert und öffentlich nutzbar – auch für Open-Source-Projekte.
Wie sieht eine DXF-Datei aus?
Eine DXF ist im Grunde ein Textdokument mit Codezeilen, die jede geometrische Information beschreiben. Beispiel:
0
SECTION
2
ENTITIES
0
LINE
8
Layer1
10
0.0
20
0.0
11
100.0
21
0.0
0
ENDSEC
0
EOF
Das beschreibt eine einfache Linie von (0,0) bis (100,0) auf Layer 1. Moderne Software übersetzt das automatisch in sichtbare Linien.
Beispiele aus der Praxis
- CO₂-Laser: Schneidet Holz, Acryl oder Leder anhand von DXF-Linien. Jede Linie ist eine exakte Schnittbahn.
- Faserlaser: Graviert Metallflächen oder Umrisse – DXF liefert die Pfade für den G-Code.
- CNC-Fräse: Nutzt DXF für Fräsbahnen (z. B. Plattenzuschnitte, Reliefs).
- 3D-Modellbau: DXF-Dateien enthalten 2D-Schnittmuster, die später zu einem 3D-Objekt zusammengesetzt werden.
In LightBurn kannst du DXF-Dateien z. B. einfach per Drag & Drop importieren und direkt als Gravur- oder Schneidpfade nutzen.
Unterschied DXF vs. SVG (Laienfreundlich erklärt)
Merkmal | DXF | SVG |
---|---|---|
Dateityp | Technisches CAD-Format | Grafik-/Web-Format (Vektorgrafik) |
Inhalt | Linien, Kreise, Layer, Einheiten | Farben, Kurven, Formen, Texte |
Einheiten | Millimeter, Zoll – präzise Maße | Pixel oder relative Koordinaten |
Einsatzgebiet | Laser, CNC, CAD, Technik | Grafik, Design, Web, Plotter |
Für präzise technische Anwendungen wie Lasergravur oder Fräsen ist DXF meist besser. SVG eignet sich für Logos oder kreative Designs – diese können aber leicht in DXF umgewandelt werden.
Versionen und Kompatibilität
Seit 1982 hat Autodesk viele Versionen veröffentlicht (R10, R12, 2000, 2013 …). Viele Programme unterstützen nur bestimmte Formate – z. B. versteht LightBurn am besten DXF R12, weil es am einfachsten aufgebaut ist.
Tipp: Wenn dein Programm eine DXF nicht korrekt importiert, speichere sie als „AutoCAD R12 ASCII“ oder „DXF R14“. Diese Varianten funktionieren fast immer.
Wie öffnet oder erstellt man DXF-Dateien?
- Öffnen: Kostenlose Programme wie Inkscape, FreeCAD oder LibreCAD lesen DXF problemlos.
- Erstellen: In CAD-Software (AutoCAD, Fusion 360, DraftSight) oder Grafikprogrammen (CorelDRAW, Illustrator mit Plugin).
- Konvertieren: SVG ↔ DXF mit Tools wie Inkscape („Speichern unter → AutoCAD DXF“) oder Online-Konvertern.
In der Lasersoftware (z. B. LightBurn) lassen sich DXF-Dateien direkt bearbeiten, skalieren, gruppieren oder in G-Code umwandeln.
Typische Fehlerquellen bei DXF-Dateien
- Falsche Maßeinheiten: mm vs. Zoll – Gravuren erscheinen zu groß/klein.
- Zu komplexe Layerstruktur: Viele überflüssige Layer oder doppelte Linien führen zu Doppelgravuren.
- Kurven in Polylinien umgewandelt: Manche Programme brechen Kreise in kleine Segmente – wirkt „eckig“.
- Text nicht konvertiert: Schrift muss in „Polylinien“ oder „Pfad“ umgewandelt werden, sonst fehlt sie beim Import.
Dateiendung und Aufbau (Kurzinfo für Fortgeschrittene)
- Dateiendung:
.dxf
- Typ: ASCII-Text oder Binär
- Inhalt: numerische Codepaare (z. B. 10 = X-Koordinate, 20 = Y-Koordinate)
- Struktur: Header → Tables → Blocks → Entities → EOF
Auch 3D-Informationen sind möglich, werden aber in Lasersoftware meist ignoriert.
Kurz zusammengefasst
DXF ist das universelle Austauschformat für technische Zeichnungen. Es speichert Linien, Kreise und Vektordaten millimetergenau – perfekt für Laser, CNC oder Fräse. In Programmen wie LightBurn oder LaserGRBL werden DXF-Dateien direkt in G-Code umgewandelt. Für Laien: Eine DXF ist also der Bauplan, den dein Laser liest, um genau zu wissen, wo er schneiden oder gravieren soll.
Quellen
- Wikipedia – AutoCAD DXF
- Autodesk Help – DXF Format Overview
- LightBurn – Unterstützte Dateiformate
- FreeCAD Wiki – DXF Support
- Inkscape – DXF Export Anleitung