DPI (Dots per Inch)

DPI (Dots per Inch)

DPI (Dots per Inch)

Was bedeutet DPI?

DPI steht für Dots per Inch – also Punkte pro Zoll (1 Zoll = 25,4 mm). Der Wert gibt an, wie viele einzelne Laserimpulse (oder Bildpunkte) pro Zoll auf der Gravurfläche gesetzt werden. Je höher der DPI-Wert, desto dichter liegen die Punkte beieinander und desto feiner wird das Ergebnis.

Einfach gesagt: DPI ist die „Auflösung“ deiner Gravur – ähnlich wie bei einem Drucker oder Bildschirm.

Was bewirkt der DPI-Wert?

  • Hoher DPI-Wert (z. B. 1000 DPI) → feine Gravur, glatte Flächen, mehr Details, aber längere Bearbeitungszeit.
  • Niedriger DPI-Wert (z. B. 250 DPI) → schnellere Gravur, weniger Details, sichtbare Punktstruktur.

Je nach Material und Laseroptik kann ein zu hoher DPI-Wert auch Nachteile bringen – z. B. Überhitzung oder Verschmierung der Gravur durch zu enge Punktabstände.

Wie funktioniert DPI technisch?

Beim Gravieren, besonders mit CO2-Lasern oder Diodenlasern, arbeitet der Laser wie ein Druckkopf: er bewegt sich zeilenweise über das Werkstück und feuert pro Zeile viele kleine Punkte (Dots) ab. Die DPI legen fest, wie dicht diese Punkte nebeneinander liegen – sowohl horizontal als auch vertikal.

Die Laserfrequenz (z. B. in kHz) und die Bewegungsgeschwindigkeit bestimmen, wie viele Punkte pro Zoll tatsächlich möglich sind. Je höher die DPI, desto öfter feuert der Laser auf derselben Strecke.

Unterschied zwischen DPI und LPI

DPI und [[LPI]] werden oft verwechselt, meinen aber nicht das Gleiche:

  • DPI – „Dots per Inch“ → beschreibt die Punktauflösung bei Rastergravuren oder Bildern (Pixel-basiert).
  • LPI – „Lines per Inch“ → beschreibt die Linienauflösung bei Vektorgravuren oder Flächenfüllungen (Schraffuren/Hatch).

Beispiel: Wenn du ein Foto auf Holz gravierst, arbeitest du mit DPI. Wenn du ein Logo als Fläche gravierst, nutzt du LPI (Hatch-Abstand).

Wie berechnet man DPI in mm?

Da 1 Zoll = 25,4 mm ist, gilt:

Punktabstand (mm) = 25,4 / DPI

Beispiele:

  • 250 DPI → 0,1016 mm Abstand zwischen Punkten
  • 500 DPI → 0,0508 mm Abstand
  • 1000 DPI → 0,0254 mm Abstand

Ein hoher DPI-Wert bedeutet also: kleinere Punktabstände und feinere Gravur.

Typische DPI-Werte in der Praxis

Laserart Material Typische DPI Beschreibung
CO₂-Laser Holz, Acryl, Glas 250–600 DPI Saubere Gravuren ohne Überhitzung
CO₂-Laser (Fotogravur) Holz, Schiefer, Glas 500–1000 DPI Hohe Detailtreue bei feinen Bildern
Diodenlaser Holz, Leder, Kunststoff 200–500 DPI Abhängig von Spotgröße und Geschwindigkeit
Faserlaser Metalle, Kunststoffe 600–1200 „effektive“ DPI (über [[LPI]] definiert) Oft Linienfüllung statt Punktmuster

Wie wähle ich die richtige DPI?

Die optimale DPI hängt ab von:

  • Material – Holz und Acryl reagieren stark auf Wärme → mittlere DPI (300–500) meist ideal.
  • Motiv – Fotos = hohe DPI, Logos/Text = mittlere DPI.
  • Spotgröße – kleiner Laserpunkt (z. B. F210-Linse bei Faserlaser) erlaubt höhere DPI.
  • Leistung & Geschwindigkeit – je höher DPI, desto länger dauert der Job, da der Laser mehr Punkte schießt.

Als Faustregel: Wähle so viel DPI, wie dein Material sinnvoll auflösen kann – mehr bringt nicht automatisch bessere Ergebnisse.

Beispiel: Einfluss der DPI auf Gravurqualität

  • 250 DPI: schnelle Gravur, grobes Raster, sichtbar einzelne Punkte.
  • 500 DPI: Standardqualität, gute Balance aus Tempo und Detail.
  • 1000 DPI: sehr fein, hohe Detailtiefe, aber langsamer und mehr Hitzeeintrag.

Bei Holz kann zu hohe DPI dazu führen, dass sich die Gravur zu dunkel oder verkohlt darstellt. Bei Acryl führt zu niedrige DPI zu „löchrigen“ Flächen.

DPI in LightBurn & anderen Programmen

In LightBurn stellst du DPI meist direkt ein – z. B. 300, 600 oder 1000 DPI. Das Programm berechnet automatisch den Punktabstand und synchronisiert diesen mit der Laserfrequenz.

Bei EZCAD oder Faserlasern wird DPI nicht direkt eingestellt. Stattdessen nutzt man Hatch und [[LPI]] (Linien pro Zoll). Die Auflösung ergibt sich dort über den Linienabstand und die Pulsfrequenz.

Fehlerquellen & Tipps

  • Überhitzung: Zu hohe DPI + zu langsame Geschwindigkeit = Brandstellen, Materialverformung.
  • Unsaubere Linien: Zu niedrige DPI → sichtbare Rasterpunkte, unscharfe Flächen.
  • Ungeeignete Linse: Große Spotgröße (z. B. F254 oder F300) limitiert sinnvolle DPI → Punktgröße ≈ Punktabstand!
  • Foto-Umsetzung: In LightBurn kann man mit „Dither“-Modus (z. B. Floyd-Steinberg) feine Grauwerte mit mittlerer DPI realistisch darstellen.

Zusammenhang zwischen DPI, Geschwindigkeit & Frequenz

Bei jeder Lasergravur gilt: Der Laser feuert Pulse in einem bestimmten Abstand. Diese Pulse müssen mit der Bewegungsgeschwindigkeit abgestimmt sein, damit sich die Punkte leicht überlappen – nicht zu weit, nicht zu dicht.

Formel (vereinfachtes Prinzip):

Punktabstand = Geschwindigkeit / (Frequenz × 25,4)

Wenn du also die Frequenz oder DPI änderst, musst du ggf. auch die Geschwindigkeit anpassen, damit die Gravur homogen bleibt. [[Controller]] wie Ruida oder EZCAD synchronisieren diese Werte automatisch.

Kurz zusammengefasst

DPI ist die Einheit für die Punktauflösung beim Gravieren. Sie beeinflusst direkt Detailtiefe, Glätte und Gravurzeit. Hohe DPI liefern feinere Ergebnisse, erfordern aber mehr Energie und Zeit. Wähle DPI immer passend zum Material, Motiv und Lasertyp – und verwechsel sie nicht mit [[LPI]] (Linienauflösung).

Quellen

  1. LightBurn – DPI und Auflösung erklärt
  2. Trotec – Gravurarten und Rastergravur
  3. Epilog Laser – DPI vs. PPI vs. Frequency
  4. Industrial Lasers – DPI & LPI Grundlagen
  5. BOFA – Grundlagen der Lasergravurtechnik

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