Vorsicht vor dem LightBurn-Bundle von LaserCutUniverse – Was steckt wirklich hinter dem Angebot?

In den vergangenen Tagen tauchte in den sozialen Medien – insbesondere auf Facebook – immer wieder eine auffällig gestaltete Werbeanzeige auf: Ein Anbieter namens LaserCutUniverse verspricht eine umfassende „LightBurn Library“ mit optimalen Einstellungen für eine Vielzahl von Materialien – angeblich geeignet für jeden Laser, egal ob CO₂, Diode, Faser oder UV. Die Werbung klingt verlockend: Wer möchte nicht auf Knopfdruck perfekte Parameter für Holz, Acryl, Leder, Stein und mehr erhalten?

Doch was sich hinter diesem Angebot verbirgt, hat viele enttäuscht – darunter auch mich. Ich habe mir das Produkt gekauft, getestet und anschließend recherchiert, was andere Nutzer darüber berichten. Das Ergebnis ist ernüchternd.


Das Versprechen: Eine Universallösung für alle Laser

Laut der Webseite von LaserCutUniverse soll es sich um eine professionell zusammengestellte Parameter-Bibliothek handeln, kompatibel mit LightBurn und übertragbar auf alle gängigen Lasertypen. Versprochen werden getestete Werte für über 50 Materialien, sowohl für Gravur als auch Schnitt. Unterstützt werden laut Anbieter sowohl Diodenlaser (wie Ortur, xTool, Atomstack), als auch CO₂-Laser, Faserlaser und sogar UV-Systeme.

Die Werbung nutzt durchweg positive Sprache: „Endlich eine vollständige Materialbibliothek für LightBurn“, „Sofort loslegen – keine Tests mehr nötig“. Doch wer sich ein wenig in der Lasertechnik auskennt, wird bei diesen Aussagen skeptisch.


Die Realität: Ein Produkt voller Fragezeichen

Bereits beim ersten Blick auf die gelieferten Daten wird klar: Die versprochenen „getesteten Werte“ wirken beliebig und zum Teil technisch unplausibel. In meinem Fall waren die Werte weder an meine Maschinen angepasst, noch realistisch nachvollziehbar. Vieles wirkte wie „aus der Luft gegriffen“.

Und ich bin nicht allein mit dieser Einschätzung: In mehreren bekannten Laser-Communities – etwa im LightBurn-Forum oder auf Reddit – berichten Nutzer von ähnlich enttäuschenden Erfahrungen. Besonders häufig genannte Kritikpunkte:

  • Werte sind völlig unrealistisch (z. B. viel zu langsame Schnittgeschwindigkeiten für starke CO₂-Laser)
  • Die angebliche Universal-Kompatibilität ist ein Mythos – jedes Gerät, jede Linse, jede Fokusebene und jeder Treiber verhalten sich unterschiedlich
  • Kein technischer Hintergrund zu den Werten – es fehlen Hinweise zur Herkunft oder zu Tests
  • Oft genutzte Dateien wirken wie frei verfügbare Vorlagen, die im Netz längst kursieren

Viele vermuten daher, dass es sich um ein zusammengestelltes Paket ohne echte Substanz handelt. Die oft überschwänglichen Kundenmeinungen auf der Webseite wirken gestellt – ein typisches Muster bei zweifelhaften Digitalprodukten.


Community-Warnungen und Betrugsverdacht

Einige Nutzer haben sich die Mühe gemacht, das Angebot genauer zu prüfen. Dabei fällt auf:

  • Auf Plattformen wie Scam Detector wird die Seite mit einem sehr niedrigen Vertrauenswert eingestuft.
  • Im LightBurn-Forum wird klargestellt, dass es nicht möglich ist, eine „universelle Bibliothek“ für alle Maschinen anzubieten, weil sich jede Laserquelle, Linse, Mechanik und Softwarekonfiguration unterscheidet.
  • In mehreren Facebook-Gruppen warnen erfahrene Anwender vor dem Kauf, da es sich ihrer Meinung nach um „recycelte, wahllos zusammengestellte Inhalte“ handelt, die den Preis keinesfalls rechtfertigen.

Teilweise berichten enttäuschte Käufer sogar davon, dass sie leere oder unbrauchbare Dateien erhalten hätten. Eine Rückgabe ist in vielen Fällen nicht möglich oder wird erschwert.


Fazit: Kein Mehrwert – im schlimmsten Fall Abzocke

Auch wenn das Angebot professionell wirkt und mit geschicktem Marketing wirbt: Die gelieferten Inhalte sind für ernsthafte Laseranwender kaum zu gebrauchen. Wer mit seinem Gerät gute Ergebnisse erzielen will, kommt nicht umhin, eigene Tests durchzuführen – eine pauschale Lösung für alle Maschinen gibt es schlicht nicht.

Mein persönliches Fazit: LaserCutUniverse verkauft eine Illusion. Die Idee, sich mühsame Testreihen zu sparen, ist nachvollziehbar – aber genau das macht diese Art von Angeboten so gefährlich. Gerade für Einsteiger, die sich auf die versprochenen Werte verlassen, kann das zu Frust, Materialverschwendung und fehlerhaften Gravuren führen.

Ich kann daher nur zur Vorsicht raten. Wer sich mit Lasern beschäftigt, sollte lieber auf verlässliche, kostenlose Ressourcen aus der Community setzen – oder seine eigenen Einstellungen durch systematische Tests entwickeln. Das dauert zwar länger, ist aber am Ende deutlich zuverlässiger – und vor allem: ehrlich.


Empfehlung für Einsteiger

Wer Unterstützung sucht, dem empfehle ich stattdessen:

Diese Quellen sind nicht nur seriös, sondern vor allem von echten Anwendern für Anwender gemacht – und bieten echten Mehrwert, ohne leere Versprechungen.


Kurzum: Finger weg von teuren Versprechungen. Wer im Laserbereich Zeit, Material und Nerven sparen will, investiert besser in echtes Wissen – und nicht in fragwürdige ZIP-Archive mit Fantasiewerten.

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